Coaching

Coaching ist eine Form der professionellen Beratung, Begleitung und Unterstützung von Menschen, die mit belastenden Situationen konfrontiert sind, oder vor schwierigen Fragen oder Herausforderungen stehen, und für Menschen, die sich weiterentwickeln oder etwas verändern wollen. Der Coach unterstützt Menschen dabei, für ihre Anliegen Wege zu Lösungen zu finden und ihre Fähigkeiten zu entwickeln und zu verbessern. Ein Coaching hilft beim Umgang mit Problemen und Herausforderungen im beruflichen und im persönlichen/privaten Bereich, und es hilft bei der Gestaltung der beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung.

Der Coaching-Ansatz geht vom „humanistischen Menschenbild“ aus, nach dem der Mensch alles zu seiner Heilung notwendige bereits in sich trägt und so am besten in der Lage ist, seine persönliche Situation zu analysieren und selbst eine Lösung für seine Probleme zu erarbeiten. Das systemische Coaching unterstützt die Klienten*innen dabei, ihr Verhalten und ihre Denkmuster in die gewünschte Richtung zu verändern. Sehr wichtig ist dabei eine „personenzentrierte Gesprächsführung“ des Coaches, indem er sich auf die hilfesuchende Person bezieht und voll und ganz von dieser ausgeht, also „personenzentriert“ vorgeht.

Ein Coaching richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen des*der Klienten*in. Wenn es darum geht ein Problem zu lösen, so fokussiert sich die Denkweise auf die Ressourcen des*der Klienten*in und auf das Positive.

Im Zentrum des Coachingprozesses steht die Lösungsfindung. Die Coachingsitzung beginnt mit einer kurzen Analyse des Problems, um sich schnell auf das Wesentliche zu konzentrieren: auf das Ziel des Coachings und den Lösungsprozess. Im Coaching geht es nämlich nicht darum, in der Vergangenheit zu verweilen und alte Ursachen zu durchleuchten. Stattdessen liegt der Fokus auf Zukunft und Zielerreichung.

Gemeinsam mit Ihnen gestalte ich einen Weg, der zu konkreten Zielen führt. Jedes Coaching ist eine Partnerschaft, in der wir Seite an Seite arbeiten, um Ihre Ziele zu erreichen und Ihre Vision in die Realität umzusetzen. Sie sind dabei der*die Experte*in für alles, was Ihr Leben betrifft, für Ihre Wünsche, Sehnsüchte, Bedürfnisse ich bin der Experte für die Gesprächssteuerung, und unterstütze Sie dabei, Ihre Potenziale zu entfalten und zu Lösungen zu kommen.

Systemisches Coaching

In den 1950er-Jahren entwickelte sich in der Psychotherapie ein Verfahren, dessen Schwerpunkt auf dem sozialen Kontext der Menschen liegt, insbesondere auf ihren Interaktionen mit Familienmitgliedern und ihrem sozialen Umfeld. Die „Systemische Therapie“ unterscheidet sich von anderen, indem sie weitere Mitglieder des für den*die Patienten*in relevanten sozialen Umfeldes in die Behandlung einbezieht. So entstand die Familientherapie. Der systemische Ansatz ist heute ein weit verbreiteter und praktizierter Therapie- und Beratungsansatz. Man könnte ihm die Überschrift geben „Von der Einzelperson zum System“.

Systemisches Coaching geht davon aus, dass jeder Mensch in einem (sozialen) System, in einer Struktur, in Beziehungen lebt, die das System individuell und unverwechselbar machen (Familie, Freundeskreis, beruflicher Bereich, Vereins-/Clubmitglied…). Und dieses System ist wesentlich für persönliches Wohlergehen oder für Belastungen.

Der systemische Ansatz entspricht der Denkweise, den Mensch als ganzheitliches, in mehrere soziale Lebenssysteme eingebundenes Wesen zu verstehen. Es öffnen sich dadurch neue Perspektiven, die nachhaltige Lösungen ermöglichen.

Wie wirkt Coaching?

„[…] empirische Forschungsarbeiten weisen nach, dass Coaching unabhängig von der Untersuchungsperspektive, Methodik oder Abstraktionsebene wirksam ist. Zu den nachgewiesenen Wirkungen zählen

  • Reflexion: Erhöhung der Selbstreflexion, Rollenklärung, Perspektivenwechsel
  • Veränderung des Verhaltens: Verbesserung der Führungskompetenz, der Kommunikation und des Konfliktmanagements
  • Persönlichkeitsentwicklung: Steigerung des Selbstbewusstseins und der Motivation
  • Beziehungsverhalten: Verbesserung interpersonaler Beziehungen und des Konfliktmanagements
  • Wohlbefinden: Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens, emotionale Entlastung und Stress- und Angstabbau.“

(CoachDB, Christopher Rauen GmbH, Osnabrück)

„Das Forschungsfeld Coaching befindet sich auf dem Vormarsch. Sowohl national, als auch international bilden sich immer mehr universitäre Forschungsgruppen heraus, die das Format Coaching untersuchen. Insgesamt kommen die Metaanalysen zu dem Ergebnis, dass Coaching wirkt. Allerdings schwankt die Stärke der Effekte zwischen den und innerhalb der Metaanalysen stark, was umso deutlicher macht, dass zukünftig weniger Wirksamkeits- und mehr Wirkfaktorenforschung nötig ist.“
(Der Stand der Coachingforschung: Kernergebnisse der vorliegenden Metaanalysen, Silja Kotte · Denise Hinn · Katrin Oellerich · Heidi Möller © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016)

„Die Effektivität von Coaching konnte in diversen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden. Die vielfach zitierte Metaanalyse von Theeboom, Beersma und van Vianen (2013), welche die Wirksamkeit von Coaching innerhalb des organisationalen Kontexts anhand von 18 Primärstudien untersuchte, weist darauf hin, dass Coaching einen positiven Effekt auf die Leistung, das Wohlbefinden, das Bewältigungsverhalten, die Arbeitshaltung und die zielgerichtete Selbstregulation hat. Dabei konnten Theeboom et al. (2013) über die verschiedenen Ergebnismassen hinweg mittlere bis hohe Effekt stärken feststellen. Daraus lässt sich schliessen, dass Coaching im Rahmen einer Organisation zur individuellen Förderung beiträgt und damit ein wirksames Tool darstellt.“
(Veröffentlicht in der Neuen Zürcher Zeitung am 03.07.2023, von Sonja Kupferschmid Boxler und Stefanie Philipp, CZO Coaching Zentrum Olten)

Erfolgsfaktoren von Coaching

sind ganz besonders folgende:

  • Das A und O ist die Klärung des konkreten Ziels. Es muss klar sein, was konkret das Coaching für die Klienten*innen bewirken soll, was erreicht werden soll, ggf. auch mit der Benennung von Erfolgskriterien.
  • Die Auswahl des Coach’s durch den*die Klienten*in erfolgt auf der Grundlage der konkreten Zielformulierung, aus der sich die Anforderungen an den Coach ergeben. Wichtig sind seine fundierte Ausbildung, seine Professionalität, seine reife Persönlichkeit und sein ausgeprägtes Verständnis von der Methodik und von den Möglichkeiten und Grenzen von Coaching.
  • Die Klärung der Rollen von Klient*in und Coach muss vor oder spätestens zu Beginn des Coachingprozesses geklärt sein. Der Klient ist der Inhaltsexperte, der Coach steuert das Gespräch.
  • Coaching kann nur mit Vertrauen erfolgreich sein. Darum ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Klient*in und Coach unverzichtbar und ganz wesentliche Voraussetzung für den Coachingerfolg.
  • Die innere Haltung des Coachs ist in einem Coaching-Prozess entscheidend. Der Coach hört zu und seine Haltung muss geprägt sein von Wertschätzung, Empathie, Neutralität und Authentizität. Die Haltung ist die Grundlage für eine vertrauensvolle Beziehung.
  • Beim Coachingprozess stehen die Lösung und die zukunftsorientierte Art zu denken im Fokus, der Blick ist nach vorne gerichtet.

Unterscheidung Coaching – Beratung

Coaching: Das Coaching-Konzept geht davon aus, dass ein Mensch die Lösung für sein Anliegen selbst hat bzw. in der Lage ist, mit Unterstützung des Coaches seine Lösungen zu entwickeln. Der Coach präsentiert dem*der Klienten*in keine – wie im Falle von Beratungen – fertigen Lösungen, sondern unterstützt ihn*sie in der Entwicklung oder im Hervorbringen bzw. Herausfinden eigener Lösungen.

Der Coach kommt also nicht als Berater mit einem fertigen Lösungskoffer daher, sondern er unterstützt als Prozessbegleiter seine Klienten*innen dabei, ihr eigenes Wissen zu heben und eine Lösung / einen Lösungsweg zu erarbeiten und Verantwortung für ihre Entscheidungen zu übernehmen. Beim Coaching geht es also um eine individuelle Prozessbegleitung. Es geht in erster Linie um „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Abgrenzung zur Psychotherapie

Von Psychotherapie zu unterscheiden ist die „Psychologische Beratung“, die z.B. in Form von Coaching in verschiedensten Teilgebieten zum Einsatz kommt, z. B. in der Persönlichkeits- und Lebensberatung, in der Paar- und Erziehungsberatung oder im beruflichen Coaching – ohne Vorliegen psychischer Erkrankungen!

Das systemische Coaching ist nach dem Psychotherapiegesetz klar abgegrenzt von heilkundlicher bzw. psychotherapeutischer Behandlung. Systemisches Coaching dient der Begleitung, Stabilisierung der Lebenssituation von Menschen ohne Krankheitswert, also von gesunden Menschen. Psychotherapie dagegen ist die Behandlung von psychischen Störungen mit Krankheitswert, dazu zählen z.B. Depressionen, Ängste, Essstörungen, Zwänge oder psychosomatische Erkrankungen. Coaching ersetzt keine Psychotherapie, hierfür reichen die Instrumente des Coachings nicht aus.

Während Psychotherapien oft in die Ursachenforschung, beispielsweise bei Traumata in der Kindheit, gehen und u.a. auch darum länger andauern, ist ein Coaching meistens sehr viel kürzer, sehr zukunfts- und lösungsorientiert und hat Fragestellungen und Herausforderungen im Hier und Jetzt zum Gegenstand.

Doch was passiert, wenn sich jemand mit einer psychischen Erkrankung in ein Coaching begibt? Ob jemand mit seinem*ihrem Problem erstmal beim Coach vorstellig wird oder gleich einen Therapieplatz sucht, ist den Betroffenen nämlich erstmal selbst überlassen.

Der qualifizierte und verantwortungsvolle Coach erkennt dies und erklärt dem*der Klienten*in, warum eine Psychotherapie die aus seiner Sicht angemessene Behandlung wäre.

Beispiel: Viele Menschen haben Angst vor Prüfungen. Zu schauen, woher die Angst rührt und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wiederzufinden – das wäre eher ein Fall für den Coach. Wenn diese Angst aber so schlimm ist/wird, dass sie erheblichen Leidensdruck verursacht und sich dauerhaft bemerkbar macht, wird die Prüfungsangst pathologisch.

Bei der Beurteilung, ob Coaching oder Psychotherapie das Richtige für den*die Klienten*in ist, können mittlerweile seitens der Psychologie professionell erarbeitete Screenings bzw. Testverfahren helfen. Ein solches Screening biete ich in meiner Tätigkeit als Coach an.